Design einer Kapitänskajüte mit Club-Feeling
Im Millerntorstadion auf St.Pauli werden die begehrten Sponsoren-Logen Séparées genannt. Und wenn einer dieser Räume mit bestem Blick aufs Spielfeld neu ausgeschrieben und ausgestattet wird, gehört es -für Bewerber- dazu mit besonderen Ideen eine eigene Welt, eine räumliche Erzählung zu schaffen. Denn besondere Ereignisse wollen auch inszeniert werden.
Daher waren wir sehr glücklich, als wir angefragt wurden für eine Hamburger Reederei an diesem Ort zu erproben, was so im Sinne einer "räumlichen Erzählung" möglich ist. Ausgehend von der ersten Idee und dem Kundenbriefing mit dem Thema einer eher rustikalen Kapitänskajute entwickelten wir drei Konzept-Richtungen, denen wir Namen wie "Oktopus" oder "Bullauge" gaben. Hier zeigen wir unsere Entwürfe der inzwischen fertiggestellten Stadion-Loge.
Eine Schiffsglocke läutet bei jedem Tor
Aber bitte nur für die Heimmannschaft!
Ein Besuch im Headquarter des Kunden machte schnell klar, dass wir viele unserer Endrücke mit Originalen und "Re-Mades" im Entwurf zitieren wollten. Hier, in der Zentrale der Reederei, ist eine beeindruckende Kunstsammlung zu finden. Sehr naheliegend: diese ist bereichert mit Schiffbildern aus allen Epochen und aus aller Welt. Geschichten von der Seefahrt und von globaler Kultur. Genauso sollte das Design des Separees in einer ausgewogenen Mischung eine eigenständige originelle Welt ergeben. Aber wir wollen nicht vergessen, in der neuen Vintage-Modern-Kajüte darf gefeiert werden! Der lustige Mini-Club-Bereich ist ja schliesslich auf St.Pauli.
Fussball-Stimmung und Ambiente komponieren wir aus Antiquitäten mit modernern Abstraktionen, etwas Minimalismus und vielen Ideen zum Entdecken. In dieser szenischen Raumerzählung integrieren sich die funktionalen Must-Haves wie Tresen und Stehboard mit einer Messing-Reling, damit das Bier nicht runterfällt...
...vorausgegangenen Entwürfe:
Über die Wände des Raumes mit seiner Täfelung erzeugen wir einen Raum-Charakter, der sich auch in einem "Britisch-Club" finden könnte, um nicht vom "Gentlemans-Club" zu reden. Diese Tonalität konnte mit den Kunden im Gespräch schnell gefasst werden. Die Gewichtung der inhaltlichen Ideen und die Raumorganisation variert hingegen. Ob nun schwebende Schiffsbilderwolke, Bullauge, oder Oktopus, wir hatten viel Freude am Designprozess.
Aber letzlich lief es auf "das Runde" hinaus. Ein XXL-Globus ist bei einer Reederei selbsterklärend, es dreht sich halt auch alles um den Welt-Ball, genau wie beim Fussball. Daher entwickelte sich aus dieser Idee auch das endgültig gebaute Séparée. Und -es muss erwähnt werden; die bauliche Umsetzung war wieder einmal super von Meerblick. Ach, und die Schiffs-Glocke darf übrigens bei einem Tor, oder auch bei einem Sieg geläutet werden.
Klar, wir gehen davon aus, dass das sehr oft am Millerntor passiert!
An der Decke der XXL-Globus welcher auch das Rennen gemacht hat - kombiniert mit Glaslampen und Schiffsrümpfen die für Unterwasserstimmung sorgen
Seestücke an der Decke statt an der Wand... und das wunderbare Jagger-Sofa als Insel
Seeungeheuer? Oktopusarme umschlingen einen Fußball, die Lüftungsanlage und die Reedereiflagge
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