Entwurf Lernlandschaften Cluster 1. Bewegung für die ersten Jahrgangsstufen.

Lernen ohne Grenzen – Interiordesign für flexible und offene Lernlandschaften

Eröffnung wird zwar erst 2028 sein, jedoch durften wir in der Leistungsphase II für die geplante Langformschule "outside the box" zukunftsfähige Lernlandschaften für unterschiedliche Jahrfangsstufen entwickeln. Vorab wollen wir hier einige Entwürfe vorstellen.

Doch zunächst sollten wir uns grundsätzlich mit dem Thema "Schule heute" und den Konzepten für zukünftige Ansätze auseinander setzen. Sogenannte „Cluster“ werden bei schulischen Neubauprojekten künftig favorisiert. Diese Organisationsform ermöglicht eine dezentrale Anordnung von eigenständigen Unterrichts- und Aufenthaltsbereichen für Jahrgangsstufes oder für jahrgangsübergreifende Lerngruppen. Viele Schulgebäude in Deutschland basieren noch auf Grundrissen, bei denen Anpassung und Gehorsam zentrale Lernziele waren. Die traditionellen Klassenzimmer, die entlang langer Flure angeordnet sind -wir sprechen von Flurschulen, spiegeln Frontalunterricht und passives Lernen. Wird hier noch "gerne" gelernt? Vielleicht... wenn hervorragende Pädagogen sich über ein zumutbares Maß hinaus engagieren. Moderne Bildungskonzept erfordern flexible und inspirierende Lernlandschaften. Kreativität, Zusammenarbeit und aktives selbständiges Lernen soll aktiv gefördert werden. Ein Transformation steht bevor: Aus veralteten Strukturen werden zukunftsorientierte Räume, die den aktuellen pädagogischen Anforderungen begegnen können und eine produktive sowie motivierende Umgebung schaffen. Der Designprozess greift vor, bringt diese Anforderungen und Interessen zusammen und hilft durch Visualisierungen Entscheidungen zu treffen.

Zusätzlich drängen sich neu Themen gnadenlos auf: "Ganztags" erfordert Rückzugsmöglichkeiten, Inklusion und Migration erfordert vielleicht Differenzierungsräume, die Digitalisierung beschert uns "Maker-Spaces" und Schul-iPads... Die gesellschaftlichen Herausforderungen an Bildungseinrichtungen sind in den letzten Jahren gewachsen.

Ein paar Zitate dazu zeigen den Handlungsbedarf: „Wir müssen andere Schulen bauen als früher.“ Man wisse inzwischen viel besser, dass Lernen als aktive Handlung funktioniert, bei der alle Schüler individuell unter Einbeziehung aller Sinne und Gefühle lernen. Selbstständigkeit, Kooperation und Kreativität sind gefragt – „mit erheblichen Auswirkungen auf die Organisation und die Abläufe von Unterricht.“

„Schule ist Lern- und Lebensraum für Kinder“ „Forschen, lernen, sich bewegen, spielen, entspannen und essen: All diese Tätigkeiten müssen in einem zukunftsfähigen Schulgebäude stattfinden können.“ Wir denken dafür in Räumen.

Mehr als nur Klassenzimmer – flexible Lernräume!

Das klassische Klassenzimmer wird aufgelöst: Mehrere Klassen lernen und arbeiten zusammen. Ein Cluster fasst unterschiedliche Unterrichts- und Lernbereiche sowie Differenzierungs-, Aufenthalts- und Erholungsbereiche zu einer Einheit zusammen. Die offene Lernlandschaft – mit flexiblem Mobiliar und kleineren Räumlichkeiten- ermöglicht pädagogische Flexibilität beim Wechsel der Lernformen und setzt auf Teamarbeit.

Phasen des Lernens in der Lernlandschaft.

Klassenräume sind nicht mehr mit einem Tisch und einem Stuhl pro Person ausgestattet, sondern unterstützen die verschiedenen Phasen des Lernens:

Die Inputphase: In der Gruppe werden neue Unterrichtsinhalte vermittelt.

Verschiedene Erarbeitungsphasen:
In Gruppen oder ungestört in Einzelarbeit wird "erarbeitet". Die Lernenden bestimmen die Form und den Ort ihres Lernens selbst. Auch das Auffinden von geigneter Materialien durch Eigeninitiative soll gefördert werden.

Austausch- und Sicherungsphasen:
Ergebnisse werden präsentiert und diskutiert. Vielleicht sogar aufgearbeitet und an Infoboards "ausgestellt".

Um diesen Phasen, die in einem Cluster mit verschiedenen Jahrgängen ineinander-fliessen, Raum zu geben, entwicklen wir Raumfolgen, die gleichsam diesen "Flow" spiegeln.

Pausenmehrzweckhalle

Was für ein sperriger Begriff, dennoch wird hier die Funktion gleich mit erklärt. Die Pausen(mehrzweck)halle ist zugleich Foyer und Willkommensbereich und muss sozusagen nebenbei weitere Aufgaben bewältigen. Sie ist Bewegungsraum, Information, Treffpunkt, Veranstaltungsforum, Bühne, Verteiler, Verweilort, Schüler-Kiosk mit Mediensammlung. Paradoxerweise darf sie nicht mit Mobiliar überlastet werden, außer sie wird temporär bestuhlt. Wir entwarfen zwei "Tower" als Ankerpunkte.

NW-Flächen und Makerspace

Kinder und Jugendlichen heute werden Gründer von morgen sein. Was früher handwerklicher Werkraum war, wird an Schulen heute zum Makerspace, umrahmt von den Räumen der naturwissenschaftlichen Fächer. Hier wird Selbermachen, DIY, Neugier, Eigeninitiative,  und gemeinsames Erleben gefördert. Im Konzept eines offenen Makerspace zeigt sich das Potential der neuen Lernlandschaften.  Schüler und Lehrer erkunden das Potenzial der Raumfolgen mit Exponaten und Beispielen. Sie erproben gemeinsam gewonnen Erkenntnisse mit Experimenten in verschiedenen Settings. Mit spielerischer Leichtigkeit entsteht in seiner Gesamtheit ein junges Forum für Technik und Wissenschaft.

Speiseräume

Das Free-Flow-System ermöglicht den Schülerinnen und Schülern, sich selbstständig an frei zugänglichen Buffetwagen zu bedienen und ihre Mahlzeiten nach eigenen Vorlieben zusammenzustellen. Diese Freiheit fördert die Eigenständigkeit und das Verantwortungsbewusstsein der Kinder und Jugendlichen im Umgang mit ihrer Ernährung. Da keine festen Reihenfolgen eingehalten werden müssen wird die Wartezeit verkürzt, was zu einem reibungsloseren Ablauf führt. Verschiedene offene und getrennte Zonen, die wir als "schnell" und "langsam" definieren, gestalten die Nutzung flexibel. Zudem wird eine Nutzung im Ganztag und für weitere Veranstaltungen nicht ausgeschlossen.

Verwandte Entwürfe und weitere Projekte

Hier drei Beispiele:

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Neue Raumkonzepte für eine
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neue Raumkonzepte für die
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Medienmöbel für
digitale Bildung

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